Zielführende Kommunikation
Je größer das Wissen, desto notwendiger ist es, eine korrekte Kommunikation zu führen. Doch die immer schneller werdende Welt sowie der immer stärker spürbare Druck lässt uns die Grundregeln einer guten Kommunikation immer mehr vergessen oder in den Hintergrund rücken. Dabei entsteht immer mehr Stress. Und in weiterer Folge steigt die Unzufriedenheit und die Achtung – die Achtung vor anderen und auch die Achtung vor sich selbst.Es ist schon erschreckend, wie konfliktreich die Kommunikation heute läuft. Wir haben so viele Kanäle, wie die Menschen sie noch nie zur Verfügung hatten. Auch das Wissen vermehrt sich immer schneller. Lag die Dauer der Wissensverdoppelung der Menschheit im Jahr 1950 noch bei 50 Jahren, sank diese 1980 auf 7 Jahre. 2010 lag dieser Zeitraum bei 4 Jahren und 2020 bei nur 73 Tagen!
Was tun, um eine produktive Kommunikation zu führen?
Hier gilt es, die 4 Grundlagen einer konstruktiven Kommunikation zu berücksichtigen:
- Sich um Lösungen zu bemühen, statt Schuldige zu suchen.
- Sach- und vor allem die Beziehungsebene pflegen.
- Sich vergewissern, dass das Gesendete auch so verstanden wird wie beabsichtigt.
- Sich der eigenen Einstellungen und Erwartungen zur Kommunikationssituation bewusst sein.
ad 1. Lösungen statt Beschuldigungen
Konstruktiv gehen wir immer in ein Thema, wenn wir nach Lösungen suchen. Schuldige zu suchen, bringt uns in eine passive Rolle. Und wenn wir in der Passivität angekommen sind, kommen wir in eine negative, vorwurfsvolle und rein subjektive Position. Dann geht gar nichts mehr, außer Aggressionen und Widerstand aufzubauen. Daher immer lösungsorientiert in einen Austausch gehen.
ad 2. Sachebene und Beziehungsebene
Die Sachebene ist in einem Gespräch immer ein wichtiger Aspekt. Schließlich wollen wir uns doch über ein konkretes Thema unterhalten. Und dieses soll doch fundiert ein. Wir wollen uns keine Blöße geben. Wir sind voll im Thema. Rein kopflastig zu kommunizieren ist in manchen substanziellen Situationen und Vorhaben sehr wichtig. Doch bedenken wir eines: wenn wir unser Gegenüber nicht mögen, leidet das Vorankommen in der Sache dennoch. Der Prozess wird gehemmt, manchmal sogar blockiert.
Viel wesentlicher für ein Gelingen des Prozesses ist die Beziehungsebene. Diese ist essenziell. Bauen wir also vor einer verbalen Kommunikation zuerst die gute Beziehung zum Gesprächspartner auf. Dann stehen die Chancen auf einen gemeinsamen Erfolg sehr gut.
ad 3. Sender – Empfänger
Wir verfallen oft in den Irrglauben, dass unser Gesprächs- oder Kommunikationspartner die gesendete, also geäußerte Botschaft so versteht wie wir. Oft mag das der Fall sein. Doch häufig bestehen Auffassungsunterschiede. Dies rührt daher, dass wir unterschiedliche Erfahrungen in unserem Leben gemacht haben, und daher auch unterschiedliche Einschätzungen und Meinungen haben. Um diese mögliche Diskrepanz und damit einen möglichen Stillstand oder sogar Widerstand in der Kommunikation zu vermeiden, ist eine Rückversicherung des Verstandenen sehr substanziell. Fragen wir doch nach, was unser Partner dazu meint oder welchen Standpunkt er zu dem Gesagten vertritt. Damit erhalten wir ein Feedback unserer bei ihm/ihr angekommenen Botschaft. So werden Missverständnisse auf einfache Weise vermieden und eine gute Beziehung bleibt gewährleistet.
ad 4. Eigene Einstellungen und Erwartungen
Ganz wichtig im Kommunikationsverhalten ist die eigene Einstellung und Erwartung, mit der wir in einen Austausch gehen. Uns sollte schon vor einem Gespräch bewusst sein, welches Ergebnis wir anstreben. Damit projizieren wir Energie in den Ausgang statt auf den Weg dorthin. Zu einer guten Vorbereitung gehört auch das Versetzen in die Position des anderen. Mit einer solchen, bewussten Vorbereitung werden die Erwartungen auf ein realistisches Niveau gebracht und Aggressionen oder Blockaden von der Kommunikation möglichst ferngehalten.
Wenn wir künftig Fehlentwicklungen in unserer Kommunikation ausschließen wollen, kann es nur in unserem Interesse sein, dass wir uns bereits
vor jedem Gespräch
- unserer Einstellungen und Erwartungen und die des Partners bewusst sind,
- lösungsorientiert hineingehen,
- eine gute Beziehung mit dem Partner aufbauen und diese pflegen
- sowie uns auch bewusst machen, uns im Gespräch ein Feedback
Damit ist der Grundstein für eine konstruktive, für alle beteiligten gewinnbringende Kommunikation gelegt und entbehrliche Kämpfe vermieden.
Paul Watzlawick hat diese Thematik in seinen 5 Axiomen sehr ausführlich und präzise behandelt. Jedes seiner Publikationen sind sehr aufschlussreich und empfehlenswert.
In meinen Trainings und Workshops fließt die gewinnbringende Kommunikation laufend in die Prozesse ein, da sie die Grundlage für ein harmonisches, sinnorientiertes, konstruktives und nachhaltiges Gesellschaftsleben bildet.
Wenn Dir eine bereichernde Kommunikation ebenfalls wichtig ist, oder Du Dich auf diesem Gebiet weiterentwickeln möchtest, freue ich mich auf Post von Dir. Gerne telefonisch oder per mail. Die Kontaktdaten findest Du auf meiner Website.
Christian, Dein Zuhörer