Weniger WARUM – mehr STATTDESSEN

Ändere Deine Blickrichtung

 

Es ist so herrlich, wenn kleine Kinder neugierig sind. Sie fragen ihre Eltern Löcher in den Bauch. Warum ist der Himmel blau? Warum ist die Sonne hell? Warum ist der Baum ein Baum. Warum muss ich Mathe lernen? Warum müssen wir sterben? ……………….. Viele aneinandergereihte Warum-Fragen. Wenn wir für das Kind nur unzufriedenstellende Antworten geben, geht die Fragerei immer weiter: Warum? Warum? Warum?

Doch das liegt in unserer Natur, neugierig zu sein. Kinder leben uns das immer wieder vor. Sie sind neugierig auf das Leben. Und das sollten wir auch sein:

NEUGIERIG AUF UNSER LEBEN.

Doch oft verlagern wir unsere Neugierde auf die Vergangenheit. Wir beschäftigen uns mit Erlebtem. Und meist sind es negative Erlebnisse, die uns in Erinnerung geblieben sind. Wir holen uns diese Begebenheiten immer wieder in unser Bewusstsein zurück. Und dann beginnen wir, über diese oder jene Situation zu grübeln. Was ist schiefgelaufen? Was war da los? Warum hat es gerade mich getroffen? Warum immer ich? – Und so begeben wir uns (leider) bewusst in eine negative Emotionsspirale.

 

Wie bauen wir eine negative Emotionsspirale auf?

Ich hatte erst unlängst ein Gespräch mit einer Mutter, die ein krankes Kind hatte, dessen Krankheitsbild sich nicht definieren ließ. Das Kind bekam regelmäßig Fieberschübe und unzählige Ärzte waren involviert, diagnostizierten und therapierten. Niemand konnte dem Kind helfen. Und nach 4 Jahren endlich fand ein Arzt die tatsächliche Ursache des Gesundheitsproblems und leitete die notwendige Therapie ein. Nun ist das Kind vollständig gesund und benötigt keine Medikamente mehr. Ist das nicht schön für das Kind und die Eltern?

Doch was macht die Mutter? Sie hegt großen Groll, dass nicht schon früher die Lösung des Krankheitsbildes gefunden wurde. So lange musste ihr Kind unnötig leiden. Sie wirft sich vor, nicht hartnäckig genug gewesen zu sein, um ihrem über alles geliebtem Kind diese schwere Zeit zu verkürzen. Warum nicht schon früher? Warum haben die anderen Ärzte die richtige Diagnose nicht gestellt? Warum? Warum? Warum?

Mit diesen Gedanken begibt sie sich in einen negativen, emotionalen Zustand. Und damit kreist ihr Denken und ihre Wahrnehmung stets um schlechte Ereignisse. Ihr Leben ist somit ebenfalls ständig von derartigen Situationen durchwachsen. In einem solchen emotionalen Zustand wird Gutes immer weniger (bis gar nicht mehr) wahrgenommen.

Eines ist klar: Was in der Vergangenheit geschehen ist, kann sie nicht mehr ändern. Also ist es völlig unproduktiv, sich mit „hätti, wari, täti“ (auf Deutsch: hätte ich, wäre ich, täte ich) zu beschäftigen.

 

Was stattdessen?

 

Es gibt so vieles, bei dem wir der Sache auf den Grund gehen wollen. Und oft ist es auch sehr sinnvoll und wichtig. Der Arzt in diesem Beispiel, der die final richtige Diagnose gestellt hat, hat ja auch die vergangenen Krankheitsbilder benötigt, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Doch nicht alles ist es Wert, hinterfragt zu werden. Vor allem dann nicht, wenn es keinen Sinn macht, da es an der aktuellen und zukünftigen Situation real nichts ändert. Wie in dem Kindesbeispiel: Wenn die Mutter die Antwort auf ihr Warum jetzt erhalten würde, wäre ihr Kind auch nicht schon seit 3 oder 4 Jahren wieder gesund, sondern erst seit ein paar Monaten.

Daher ist es angebracht, sich mit dem Status Quo zu beschäftigen und sich darüber zu freuen, dass das Thema endlich abgeschlossen ist. Sich zu freuen, dass das Kind nun eine Lebensqualität hat, welche es zuvor nicht kannte. Sich zu freuen, dass die vielen Arztbesuche ein Ende haben, das Fernbleiben vom geliebten Kindergarten wegfallen und die Bewegung nun in vollem Umfang möglich ist.

Nicht nur für das Kind gibt es enorm viele Vorteile. Auch für die Mutter hat sich sehr vieles zum Positiven gewandelt: Sie braucht sich nicht mehr ständig Sorgen um ihr Kind machen, wann es wieder krank wird oder ob die Therapie richtig anschlägt. Auch die Angst fällt weg, wann das Kind wohl wieder einen Krankheitsschub bekommt. Viel Stress fällt weg, da sie berufstätig ist und nun die vielen kurzfristigen Organisationen um die Obsorge des Kindes im Krankheitsfall wegfallen. Auch die Wiedergewinnung ihrer Lebensqualität erlebt sie nun, da die Terminplanungen (Arbeit, Urlaube, Veranstaltungen, Ausflüge, Besuche u.v.m.) nun eingehalten werden können.

 

Die Frage nach dem „Warum“ ist nur für den Lernprozess wichtig.
Für den Veränderungsprozess ist die Frage „Was stattdessen“ relevant.

Veränderung ist ohnehin die einzige Konstante in unserem Leben. Daher sollte unser Leben darauf ausgerichtet sein: auf das Jetzt und manchmal auch auf das, was vor uns liegt.

Was du erlebt hast, nistet sich in deinem Erfahrungsreichtum ein. Entscheidend ist immer, was du daraus machst.

Statt Ärger und Wut        =>        Dankbarkeit

Der Mutter habe ich empfohlen, dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass die Krankheitsausbrüche der Vergangenheit angehören, und dankbar dafür, dass ihr Kind nun eine Grundlage hat, ein gesundes, glückliches Leben zu führen.

Ärger und Wut blockieren dich in deiner Weiterentwicklung. Sie reduzieren dein inneres und äußeres Gleichgewicht. Sie rauben dir Energie. Energie, die du benötigst, um dein Leben zu leben. Um das Leben zu genießen.

Wenn du Dankbarkeit lebst, werden

Zufriedenheit,

Freude

und

Glück

automatisch deine ständigen Begleiterinnen sein. Dieses Naturgesetz wirst du in allen Lebensbereichen feststellen.

 

Daher wünsche ich dir in deinem Leben weniger WARUM und mehr STATTDESSEN.

Blicke weniger zurück, sondern erwarte mit Freude, Zuversicht und Dankbarkeit, was da noch kommt.

 

Noch Fragen?

 

Gerne. Ich freue mich auf Deinen Anruf oder auf Dein Mail an christian@deinzuhoerer.at

 

Herzlichst

Christian, Dein Zuhörer