Respekt

 

Respekt in der Firma?

Ich habe viele Besprechungen, sorry heute spricht man ja nur noch von Meetings, hinter mir, bei der jedes Mal Teilnehmer unpünktlich waren. „Das macht ja nichts“, sagte dann oft die Besprechungsleitung oder sie reagierte nicht einmal auf das Versäumnis. Oder die Besprechung hatte bereits begonnen, als noch ein Teilnehmer zum Meeting dazukam. Und der Leader des Meetings akzeptierte dies ohne Kommentar.

Hast Du das auch schon einmal erlebt? Warst vielleicht sogar Du der/die Unpünktliche?

Was passiert in den anderen, pünktlichen Teilnehmern*innen?

Kommt Freude in dir hoch, dass nun endlich begonnen werden kann? Freust du dich, dass nun auch diese Person da ist, da ohne sie das Meeting nicht den erwünschten Verlauf nehmen würde? Erwacht das Gefühl der Dankbarkeit in dir? Ist es super, dass das Meeting erst verspätet beginnt. Kann es sein, dass einige darunter sind, die sich über die Unpünktlichkeit ärgern? Und: Worüber ärgern sie sich? Über den/die Kollegen/Kollegin, der/die deine wertvolle Zeit vergeudet? Vielleicht empfindest du sogar, dass andere besser behandelt werden als du selbst?

Was meist hinter diesem Verhalten der ständigen Unpünktlichkeit liegt, ist Respektlosigkeit.

Diese Menschen sind so von sich voreingenommen, dass sie wenig Platz für Wertschätzung anderen gegenüber in sich finden. Meist geht es dann im Meeting weiter. Lautstark bereiten sie ihre Unterlagen vor, haben vielleicht das Handy nicht auf lautlos und ihr Telefon läutet. Wenn der Laptop endlich aufgeklappt ist, beschäftigen sie sich einmal mit diesem statt mit der Gruppe oder dem Meeting-Verlauf. Wenn nach Einbringen in die Besprechung ein für sie weniger relevantes Thema (oft subjektiv betrachtet) behandelt wird, werden Mails gecheckt oder andere Beschäftigungen am Laptop umgesetzt. Wenn während eines längeren Meetings eine Pause eingeschoben wird und eine Uhrzeit des Wiederbeginns vorgegeben wird, kannst du davon ausgehen, dass wieder der oder dieselbe später zum Meeting dazustößt.

Ist der/die Teilnehmer*in nur im Meeting so?

Diese Verhaltensweise äußert sich nicht nur in Meetings. Diesen Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen sind auch im Arbeitsprozess laufend erkennbar. Wenn sie gebeten werden, ihnen zu helfen, ignorieren sie.  Wenn wir ein Mail an sie schreiben mit der Bitte um Antwort bis zu einer bestimmten Deadline, dann kannst du sicher sein, dass du von dieser Kategorie Kollegen bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Rückmeldung erhalten hast.

Respektverlust auch privat?

Doch solche Verhaltensweisen finden wir nicht nur am Arbeitsplatz vor. Im Privatleben gibt es auch unzählige Beispiele, die wir vielleicht sogar täglich erleben, wo es an respektvollem Umgang mangelt. Denken wir beispielsweise an das Schätzen der Mahlzeiten, an die Pünktlichkeit, wenn der Partner oder die Partnerin auf dich wartet. Oder wie gehen wir mit den Gegenständen anderer um? Wie ist unser Verhalten gegenüber Andersdenkenden, anders Aussehenden, des anderen Geschlechts zu bewerten?

Oft sind es nur scheinbare Kleinigkeiten, die jedoch eine große Wirkung hinterlassen.

 

Respekt bewirkt Wertschätzung.

Respektlosigkeit bewirkt Wertverlust.

 

 Respekt verdient jeder Mensch

Leider bleibt die Tugend Respekt in unserer schnellen, egozentrisch gewordenen Welt immer öfter auf der Strecke. Wir wurden und werden von den äußeren Vorgaben und Zwängen dahingehend entwickelt, dass wir in erster Linie auf unser Wohl und unseren Vorteil achten sollen. Jeder ist sich selbst am nächsten.

Grundsätzlich ist es korrekt, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. So können wir durch die universellen Gesetze auch unsere Welt und damit unsere Zukunft und unser Leben selbst
gestalten. Doch das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit dem Wohlbefinden, der Zufriedenheit und dem Glücklichsein des einzelnen. Denn das egoistische, besitzergreifende Verhalten macht nicht glücklich. Es macht maximal äußerlich zufrieden, dem Anschein nach gegenüber anderen. Wenn wir mit Respekt und Achtung anderen gegenübertreten und gleichzeitig für unser inneres Wohlbefinden sorgen, erreichen wir innere Freiheit und inneres Glück. So erreichen wir unsere Bestimmung auf dieser Welt.

Beinahe alle, die ich frage, wonach ihr Bestreben ausgerichtet ist, antworten mir:

Ich strebe nach Glück, Zufriedenheit und Erfüllung. Warum machen das dann die wenigsten von ihnen? Sind wir solche Masochisten, dass wir lieber leiden, statt uns zufrieden zu stellen?

 

Ein Ansatz für ein erfüllendes Leben in Glück und Zufriedenheit:

Ich möchte dir gerne eine simple Technik für den Aufbau der Selbstachtung mitgeben.

Lernen wir wieder, uns selbst mit Respekt zu begegnen. Ich hör dir schon entgegnen, dass du das ohnehin machst.

Zur Überprüfung deines Respektniveaus vor dir selbst empfehle ich dir, dich gleich vor einen Spiegel zu stellen und dich respektvoll und liebevoll anzusprechen, und dir dabei in die Augen zu sehen. Kannst du das? Oder beginnst du gleich damit, dich zu kritisieren oder den Blick von dir abzuwenden?

Ich weiß, dass die Übung vor dem Spiegel anfangs sehr, sehr schwer ist. Wenn du meinst, das ist ja ein unsinniges Agieren, ein esoterischer Firlefanz, dann ist das deine vorgefertigte Meinung und dein gutes Recht. Ich weiß nur, dass dies eine extrem wirksame Methode ist, den eigenen Selbstwert und damit die eigene Wertschätzung zu steigern.

Und hier kommt noch erfreulicherweise hinzu, dass wir uns damit auch unseren Respekt aufbauen:

              • den Respekt vor uns selbst,
              • den Respekt anderen gegenüber
              • und den Respekt der anderen uns gegenüber.

 

Seien wir doch bestrebt, mit uns und unserer Umwelt respektvoller umzugehen. Dann wird unsere Zukunft und die unserer Nachkommen eine lebenswerte und sinnorientierte sein.

Christian, Dein Zuhörer

 

10/2021

 

Schau gerne auch auf meine Website https://deinzuhoerer.at  Ich freue mich auf Dich.

Übrigens: Der erste Termin ist für Dich immer kostenfrei.